Bechtel `sches Haus in Brandoberndorf

Brandoberndorf

Brandoberndorf

Geschichte und Moderne im Einklang

Luftaufnahme von Brandoberndorf

Brandoberndorf, der größte Ortsteil von Waldsolms, hat eine faszinierende Geschichte, die bis ins 5. Jahrhundert zurückreicht. Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus alten Urkunden, als das Gebiet noch Teil des Frankenreichs war. Der Name „Brandoberndorf“ geht auf ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1543 zurück, als das obere Dorf durch einen Brand nahezu vollständig zerstört wurde. Der Brand soll durch den fahrlässigen Umgang mit einer offenen Flamme ausgelöst worden sein, wobei die nahe gelegene Griedelbach nicht genügend Löschwasser bieten konnte. Nach dem Wiederaufbau erhielt das Dorf den Namen Brandoberndorf – ein Erinnern an diese dramatische Zerstörung.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Brandoberndorf von kriegerischen Auseinandersetzungen und Krankheiten geprägt. Besonders der Dreißigjährige Krieg und die Pestepidemien hatten verheerende Auswirkungen. Im Jahr 1635 war das Dorf nahezu menschenleer, und die katholischen Spanier, die im Solmsbachtal stationiert waren, hatten das Dorf vorübergehend besetzt. Es gibt Aufzeichnungen, dass die Dorfbewohner versuchten, die Pest mit magischen Ritualen zu bannen – ein Ferkel, das mit der Krankheit behaftet war, wurde unter der Linde auf dem heutigen Lindenplatz verbrannt. Dieser Platz wurde später zum zentralen Treffpunkt für Dorffeste und Feiern.

Die Geschichte Brandoberndorfs ist auch von Fremdherrschaften geprägt: Die französische Besatzung ab 1792 und das spätere Lazarettdorf zwischen 1796 und 1806 stellen weitere dunkle Kapitel dar. Dennoch gibt es auch positive Ereignisse, wie die Hilfe der Franzosen bei einem Brand im Jahr 1797. In den darauf folgenden Jahrzehnten wuchs der Ort wieder und entwickelte sich unter der Verwaltung des Herzogtums Nassau Usingen weiter. Im 19. Jahrhundert brachte die wirtschaftliche Nutzung des Waldes, insbesondere die Lieferung von Bahnschwellen aus Eichenholz, Wohlstand in den Ort.

Die alte Schule aus dieser Zeit, die von Amtmann Emminghaus erbaut wurde, dient heute als Rathaus von Brandoberndorf. Die Schule hatte über die Jahre hinweg verschiedene Funktionen und beherbergte auch ein Forstamt und eine Arztpraxis. Im Laufe der Zeit wuchs die Bevölkerung, was zu einer Erweiterung der Schule führte, die bis 1955 als Bildungsstätte diente, bevor der Bau einer neuen Schule erfolgte.

Heute ist Brandoberndorf ein moderner Ort mit einer Mischung aus historischen Gebäuden und neuen, gut erschlossenen Bereichen. Der Ort hat sich zu einem beliebten Ziel für Naturliebhaber und Outdoor-Fans entwickelt, insbesondere durch den Bikepark Brandoberndorf, der Mountainbiker aus der ganzen Region anzieht.

  • Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie: Brandoberndorf bietet eine ausgezeichnete Nahversorgung mit Supermärkten, Fachgeschäften und gemütlichen Gaststätten, die regionale Köstlichkeiten servieren. Ideal für alle, die eine Kombination aus ländlichem Charme und modernen Annehmlichkeiten suchen.
  • Freizeit und Sport: Der Bikepark und zahlreiche Wanderwege bieten jede Menge Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten inmitten der Natur.
  • Lindenplatz: Der historische Platz im Dorfzentrum ist nicht nur ein kulturelles Erbe, sondern auch ein lebendiger Treffpunkt für Dorffeste und Veranstaltungen.
  • Infrastruktur: Durch die gute Anbindung an die Taunusbahn und die Autobahnen A5 und A45 ist Brandoberndorf sowohl für Pendler als auch für Naturfreunde ideal gelegen.

Brandoberndorf ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig bleibt, aber auch ein moderner Lebensraum mit viel Potential für die Zukunft. Hier lässt sich die Vergangenheit erleben, während man gleichzeitig die Annehmlichkeiten und Angebote der Gegenwart genießt.