Waldwichtel schmücken den Weihnachtsbaum für Tiere
Es war kalt und windig, Graupel und Regen kamen vom Himmel am vergangenen Mittwochmorgen. Doch eine Gruppe aus Kindern und Eltern, Omas, Opas und weiteren Gästen trotzten dem Wetter und machten sich dick angezogen auf den Weg in den Wald oberhalb der Grillhütte Brandoberndorf.
Die Waldgruppe der Kindertagesstätte „Pusteblume“ in Brandoberndorf hatten die Eltern und Verwandten herzlich zur Weihnachtsfeier im Wald eingeladen und viele waren der Einladung trotz des Schmuddelwetters gefolgt. Zunächst machte die Gruppe ein Aufwärmspiel und stärkte sich mit dem mitgebrachten Frühstück. Danach gab es einen kleinen Fußmarsch in den schützenden Wald, wo der Wind und Regen nur noch wenig zu spüren war. Dort angekommen, wurden die Kindergartenkinder von ihren zwei Erzieherinnen mitgenommen, um sich für einen seit November eingeübten Tanz vorzubereiten.
Damit es den Eltern nicht langweilig wurde, war auch hier vorgesorgt. „Heute gibt es die Weihnachtsgeschichte mal andersherum!“ sagte Katja Besser, eine Erzieherin der Waldgruppe, zu den Gästen. Sie händigte den Eltern Texte und Requisiten aus, damit diesmal die Erwachsenen den Kindern die Weihnachtsgeschichte vorspielen konnten. Nach kurzer Vorbereitungszeit trafen die Großen wieder auf die Kleinen, der Regen hatte mittlerweile nachgelassen. Zunächst führten die Kindergartenkinder den Schneemanntanz vor. Die 13 Schneemann- und Schneeflockenkinder waren in der Zwischenzeit mit weißen T-Shirts und Kopfschmuck ausgestattet worden und warteten gespannt auf ihren Auftritt.
Die kleine Vorführung aus Choreografie und Liedvortrag (begleitet auf der Gitarre von Erzieherin Helena Gärtner) gefiel den Gästen sehr und sie gaben kräftigen Beifall dafür. Nachdem die Schulanfänger noch ein kleines Gedicht über den schmelzenden Schneemann aufgesagt hatten, waren nun die Gäste an der Reihe.
Mit Decken, Stöcken, Kopfbedeckungen und dem Jesuskind ausgestattet spielten sie die Weihnachtsgeschichte nach. Die Kinder sahen Mama und Papa, Oma und Opa ganz gespannt zu, was sie in der kurzen Zeit für die Waldkinder vorbereitet hatten. Gerade bei den Hauptdarstellern des Stückes wurde schauspielerisches Talent sichtbar. Während der Geschichte sang die Gruppe das Lied „Ihr Kinderlein kommet“, was ebenfalls von Helena Gärtner auf der Gitarre begleitet wurde. Am Ende des Stückes applaudierten die begeisterten Kinder den Erwachsenen und die Erzieherinnen dankten den Akteuren für ihre tatkräftige Mithilfe. Nun stand ein weiterer, traditioneller Höhepunkt an diesem Morgen an: Der Weihnachtsbaum für Tiere sollte nun geschmückt werden.
Dafür hatten die Eltern Äpfel, Möhren, Meisenknödel und Nüsse mitgebracht. Manche Möhren waren sogar noch in der Nacht kunstvoll zu Sternen, Kerzen oder Ringen geschnitzt worden. Die Kinder befestigten alles an einer nahen Fichte und hoffen, dass die Waldtiere bis zur nächsten Woche vieles aufgefressen haben. Denn dann kann man wieder die Waldkinder mit zwei Erzieherinnen von der Grillhütte Brandoberndorf in den nahen „Weihnachtswald“ wandern sehen und die Gruppe wird nachsehen, ob in der Zwischenzeit schon Geschenke vom Baum genascht wurden.
(Text und Fotos: M. Schindler)
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