„Thea Trullala“ geht mit Oma Else auf große Fahrt
Mit sechs Aufführungen ist die Waldsolmser Theater-Truppe „Thea Trullala“ im Dorfgemeinschaftshaus Griedelbach mit der Komödie „Oma Else auf großer Fahrt“ gestartet. Nach zweijähriger Corona-Pause freuten sich die Theater-Leute – die inzwischen als Verein „Thea Trullala“ auftreten - endlich wieder die Bühne erobern zu dürfen. Die aktuelle Komödie in zwei Akten verfasste erneut das Ensemble-Mitglied Wolfgang Hamann.
Oma Else (Melanie Munguia-Mählmann) hat eine Kreuzfahrtreise gewonnen. Überbordende Freude will bei ihr aber nicht aufkommen. Missmutig lamentierend rückt sie mit Rollator, Strickzeug und der ebenfalls nicht sonderlich überzeugten Freundin Alma (Ines Hamann) an. Ihr Ziel ist das Kreuzfahrtschiff „Princess of die Solmsbach“.
Dort hat der operettenhafte, eigenwillige Kapitän Olafson (Steffen Watz) gerade das Kommando übernommen. Seine Freude wird allerdings getrübt, als er den katastrophalen Zustand des Schiffes erkennt. Von der Direktorin der Reederei „Untergang“ - Lisbeth Blomquist (Zibora Serowy) - erfährt er zudem, dass Besatzung und Kapitän entlassen werden, wenn die Fahrt keinen Erfolg zeigt. Sie deutet ihm an, dass sie das Geschehen an Bord überprüfen lässt.
„Mögen die Spiele beginnen“, seufzt der Kapitän verzweifelt und intoniert in Untergangsstimmung die Hymne „Hier werden Träume wahr!“. Er versammelt die wild zusammengewürfelte Mannschaft – die rollschuhlaufende Kellnerin Mira (Jana Schubert), den mürrischen Schiffskoch Karl (Wolfgang Hamann), den flexiblen Maschinisten Sam (Siggi Veit) und die als Animateurin eingestellte Sally (Susanne Schamberg), die vorher als Gemüseverkäuferin arbeitete – auf Deck, um sie auf die Linie der Reederei einzuschwören: „Für unsere Gäste geben wir alles!“.
Leichter gesagt, als getan, denn auf dem Schiff funktioniert wenig. Lecks sind sichtbar. Der Koch beschwert sich über die Schrott-Küche, in der er als Erbe seines Vorgängers Gläser mit seltsamen Kräuter vorfindet. Sam hält seine Maschinen mit notdürftigen Reparaturen in Gang und erhält vom Kapitän den Rat: „Nutze die Macht der Kleberolle!“. Als bekannt wird, dass der Bordarzt ausgefallen ist, ernennt Kapitän Olafson den Maschinisten mit seinem Erste-Hilfe-Kurs kurzerhand zusätzlich zum Schiffsarzt Dr. Bob. Die Kündigung des Kochs kann er abwenden, indem er ihm androht, ihn im kleinen Boot auf hoher See auszusetzen.
Mit den eintrudelnden Gästen – neben Oma Else und ihrer verängstigten Freundin Alma noch die den Drinks nicht abgeneigte Michelle (Heidi Philippi), die ständig Bücher wälzende Gerda Schwarz-Ebertzhagen (Marion Christ), die beschwingte Adriana (Monika Becker) und der vom Kapitän eingeschmuggelte Vater Ludwig (Uwe Hartmann), der den Spion entlarven soll – überschlagen sich die Ereignisse an Bord. Die um einen reibungslosen Ablauf und das Wohl der Gäste bemühten Team-Mitglieder mit ihrem Kapitän haben alle Hände voll zu tun, um das Chaos unter Kontrolle zu halten.
„Die Passagiere haben zu viel Zeit zum Nachdenken und Beobachten“, stellt der Kapitän schließlich trotz der vielfältigen Angebote fest, „wir müssen sie noch stärker beschäftigen“. Ein Schuss, der nach hinten los geht. So übernehmen die Passagiere bei der Seenot-Rettungsübung das einzige Boot und schmeißen es über Bord. Oma Else backt Kekse, die seltsam riechen - als hätte das Schiff vor Amsterdam angelegt. Ein Wassereinbruch verlangt den heldenhaften Einsatz der Besatzung und der Gäste. Krisen über Krisen, die das begeisterte Publikum immer wieder von den Stühlen reißen.
Birgit Wach führte auch beim 14. Theaterstück von „Thea Trullala“ Regie. Ute Eckel und Maria Fischer fungierten als Souffleusen. Für die Technik war Hartmut Eckel, für das Catering Irene Watz und Beate Leckebusch verantwortlich.
Mit einer Spende wollen die Akteure in dieser Saison das im nächsten Jahr geplante Zirkus-Projekt der Waldsomser Lotte-Eckert-Schule unterstützen.
Text und Fotos: Helmut Serowy
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